Keine heute noch existierende täuferisch-mennonitische Gemeinde in der Schweiz verfügt unseres Wissens über derart weit zurückgehende eigene Quellenbestände wie die Holee-Gemeinde in Basel.
Besonders bedeutsam ist dabei das „Geburdsbuch“ mit Einträgen zu Ereignissen, die bis ins Jahr 1777 zurückreichen. Teils sind darin auch Ehedaten der jeweils genannten Eltern vermerkt. Da es sich dabei oft um Informationen handelt, die in keinen anderen obrigkeitlichen oder volkskirchlichen Dokumenten verzeichnet sind, stellen diese Art von Archivalien oft auch familiengeschichichtliche Kostbarkeiten dar.
Die Dokumentationsstelle des Schweizerischen Vereins auf dem Bienenberg verfügt zwar nicht über das Original, aber über Kopien und Transkriptionen dieses Dokuments (wie auch anderer vergleichbarer Quellen aus schweizerischen und v.a. elsässischen Täufergemeinden). Für genealogisch Interessierte stellt diese Art von Archivalie immer wieder eine willkommene Fundgrube dar.
Beispielsweise gelang es in den letzten Tagen, nordamerikanischen Forschern mit einem Auszug aus dem Holee-Geburtsregister einen wichtigen Hinweis zu geben und eine entscheidende Forschungslücke in ihren Untersuchungen zu schliessen. Die oben abgebildete Seite nennt die Kinder einer Familie Jacob Bürgi [Bürki] und Katharina Uhli (Ulrich) aus „Niederdiessbach“ in der Kirchgemeinde Ober-Diessbach bei Thun (Bern). Das Paar hatte sich „kubalieren lasen zu Mömbegat den 21 Wintermo. 1780″* und war laut Dokument später bei „Baselaugst“ wohnhaft. Einzelne Nachkommen waren später nach Kanada ausgewandert.
* kubalieren = verheiraten; Mömbegat = Mömpelgart = Montbéliard; Wintermonat = November