MENNONITICA HELVETICA 40 (2017)


INHALTSVERZEICHNIS


Hanspeter Jecker: Zum Geleit 
(3-7)

ABHANDLUNGEN

Hans Rudolf Lavater: Joseph Hauser (1560/65–1616). Ein ehemaliger Berner Pfarrer bei den Hutterern in Mähren (8 – 86)
Die quellenbasierte Studie untersucht die mutmasslichen Gründe für den Übertritt des Berner Theologen Joseph Hauser († 1616) zu den mährischen Hutterern und würdigt erstmals in einer Gesamtschau dessen Leistungen als Kolonisator und Theologe im Dienste der kommunitären Bruderschaft an der schwierigen Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert.

Hanspeter Jecker: Täufertum und Pietismus als Herausforderung für Obrigkeit und Kirche in Bern 1650–1720 (87 – 105)
Täufertum und Pietismus profilierten sich um 1700 als Sammelbecken für Frustrierte und für Suchende. Beide traten im reformierten Bern gleichzeitig auf und wurden von Obrigkeit und Kirche intensiv bekämpft. Beim Pietismus führte diese Auseinandersetzung allmählich zur (teilweisen) Integration ins kirchliche Leben. Das bernische Täufertum hingegen erlitt in der Heimat eine massive Schwächung, erlebte in Asylregionen aber neue Aufschwünge. Oft bildete es hier sogar einen wichtigen Faktor im regionalen Wirtschaftsleben. Das Image von Rebellen und Ketzern wich allmählich dem Ruf von vorbildhaften «Stillen im Lande». Seitens der Obrigkeit bestanden die längerfristigen Auswirkungen der Auseinandersetzungen in umfassenderen Formen der Sozialdisziplinierung und Herrschaftsdurchdringung. Darüber hinaus führte die Repression aber auch zu neuem Fragen nach Glaubens- und Gewissensfreiheit und nach alternativen Formen des Umgangs von Mehrheiten mit Minderheiten.

Ulrich J. Gerber: «Mit Wenigem viel in Bewegung setzen». Das künstlerische Erwachen bei den Schweizer Mennoniten seit den 1960er Jahren, mit autobiographischen Kommentaren des Autors (106 – 146)
Es wird erstmals die musikalische und gestalterische Eruption der Loosli-Geiser Familie von La Chaux-d’Abel mit Theo (Chorgemeinschaft der Mennoniten und Berner Bach-Chor), Arthur, Walter und Ernst Loosli dargestellt, die Vielzahl von Dirigierenden und Musizierenden mit täuferischen Wurzeln. Die Singfreudigkeit in den Mennonitengemeinden der Schweiz mit den vielen Gemischten Chören und Männerchören, sowie musikalische Persönlichkeiten mit täuferischen Wurzeln im Laufe der Jahrhunderte (Ludwig Hätzer, Margrethli Zimmermann, Bendicht Brechbühl, Jean-David Pantillon und Abraham Lerch) bezeugen, dass in der kleinen Freikirche die Muse der Musik und des Gestaltens einen besonders guten Nährboden hat.

MISZELLEN

Denis Kennel: Une conception plus « optimiste » de la nature humaine? Ou : Comment les anabaptistes ont-ils vu l’être humain et sa réponse au salut proposé en Jésus-Christ? (147 – 152)

Hans Rudolf Lavater: Täuferisches im Bullinger-Briefwechsel Band 18 (153 – 160)

BUCHANZEIGEN
(168 – 178)

VEREIN
Jahresbericht 2016/17 (179 – 180)
Vorstandsmitglieder 2017 (181)

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Über Hans Rudolf Lavater

* 1946 / Dr. theol. h.c. Universität Bern / Hauptforschungsgebiet: Frühe Neuzeit (Reformation und Täufertum) / Webseite: hr-lavater.ch
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