Es ist bekannt, dass viele süddeutsche Mennonitenfamilien ihre Wurzeln in der Schweiz haben. Namentlich die im 30jährigen Krieg (1618–1648) verwüsteten Regionen der Pfalz und des Kraichgau waren bevorzugte Destinationen der aus der Schweiz geflüchteten und ausgeschafften Täuferinnen und Täufer.
Für manche Familien sind die Herkunftsorte seit langem bekannt, von anderen sind sie bis heute im Dunkeln geblieben. Hoffnungslos ist die Suche nach Verbindungen pfälzischer oder kraichgauischer Familien in die Schweiz aber keineswegs.
Eine solche Familie sind die im süddeutschen Raum weit verbreiteten Horsch. Die Mennonite Encyclopedia äussert sich vorsichtig über deren Ursprünge: Ihre Wurzeln seien in Süddeutschland, und möglicherweise weiter zurück in der Schweiz: «presumably of Swiss origin». Konkreter wird das Lexikon allerdings wohlweislich nicht. Auch über mögliche Zusammenhänge mit den ebenfalls weit verbreiteten Familien Horst/Hurst schweigt sich das bekannte Standardwerk aus. Andere Quellen vermuten zwar bernische Ursprünge und konzentrieren sich in ihren Hypothesen meist auf das Schwarzenburgerland, bleiben schlüssige Belege aber schuldig.
Nun ist es in wenigstens einem Fall gelungen, den Nachweis effektiv bernischer Ursprünge dieser Familie zu erbringen. Die Spuren weisen in den Raum Burgdorf, und noch präziser ins Dorf Nieder-Ösch.
Der spannende Bericht über diese Entdeckung ist nachzulesen in der demnächst erscheinenden Ausgabe unseres Jahrbuches MENNONITICA HELVETICA 38 (2015). Der bezeichnende Titel des Beitrages lautet:
«Wahrscheinlich schweizerischen Ursprungs»
ZUR GESCHICHTE DER TÄUFERISCHEN HORSCH-FAMILIEN