MH 38 (2015)

«MENNONITICA HELVETICA»
38 (2015) erscheint demnächst!

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Roland Senn
 Wer war (Hans) Jacob Boll? Die Geschichte zweier Täufer aus Stein am Rhein

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Die Biographie des Hans Jacob Boll von Stein am Rhein, des Verfassers des ‹Christenlichs Bedencken› von 1615, bereitete beim bisherigen Stand der Forschung unlösbare Probleme. Vermutet wurde eine Identität mit einem Täuferarzt Jacob Boll. Dank einigen neuen Aktenfunden kann gezeigt werden, dass es sich dabei um zwei verschiedene Personen handelt, womit die Kenntnis der Biographie beider Personen um wichtige Elemente erweitert wird.

Ulrich J. Gerber
Bewegte Jahre 1933–1945 auch in der Schweiz. Spuren des Nationalsozialismus und des Widerstandes bei den Schweizer Mennoniten

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In der Schweiz stiess der deutsche Nationalsozialismus bei den Mennoniten-Gemeinden auf Anhängerschaft wie auf Widerstand. Als Multiplikatoren des braunen Gedankenguts wirkten an der Universtät Bern und am Predigerseminbar St. Chrischona, der bevorzugten Bildungsstätte für Mennonitenprediger, etliche Dozenten, desgleichen an der «Konferenz» und in der Sonnenberggemeinde vor 1939 einige deutsche Gastprediger. Die Sympathie mancher Täufer zur bräunlichen Jungbauernbewegung eines Dr. Hans Müller förderte deren Verständnis für das Anliegen Hitlers und seiner Garde. An der kritischen Berichterstattung des von Johann Kipfer redigierten ‹Zionspilgers› hatten diese Kreise, wenig Freude. Verführte wie Widerständler finden sich auch in der Familie Gerber aus Les Joux.

Hanspeter Jecker
Von Sympathisanten, Querulanten und Profiteuren. Der Täuferlehrer Christian Güngerich von Oberdiessbach (1595–1671) und der Streit um seinen Nachlass

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Nach dem Tod des in Bern inhaftierten Täuferlehrers Christian Güngerich von Aeschlen im Jahr 1671 kommt es zu langwierigen Auseinandersetzungen um dessen Nachlass zwischen der bernischen Obrigkeit, der lokalen Kirchgemeinde Oberdiessbach und verschiedenen Gruppen von Angehörigen. Das jahrelange Hin und Her ermöglicht einen Einblick in einen konkreten Einzelfall einer Konfiskation von Täufergut und das davon betroffene Beziehungsgeflecht einer Dorfgemeinschaft. Und dies in einer Phase wachsender kirchlicher und politischer Unrast, die das ältere Täufertum erneut anwachsen lässt und den Boden vorbereitet dafür, dass die neue Bewegung des Pietismus bald auch in Bern Fuss fassen wird.

Hans Rudolf Lavater–Briner
Johann Konrad Füssli (1704–1775), das Zürcher Pflaster und die Täufer

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Mit dem Veltheimer Pfarrer und Gelehrten Johann Konrad Füssli (1704–1775) gerät ein vergessener Protagonist der Zürcher Aufklärung von europäischem Zuschnitt in den Blick. Seine quellenbasierte Kirchengeschichtsschreibung weist den Weg zu einer neuen, bisher kaum gewürdigten Einschätzung der schweizerischen Täuferbewegung zur Reformationszeit. Ein kommentiertes Werkverzeichnis erschliesst erstmals das umfangreiche und breitgefächerte Oeuvre des vielseitigen Autors, der von mehreren Zürcher Kleinmeister porträtiert wurde.

Ulrich J. Gerber
Un réformateur suisse: Ulrich Zwingli

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Le cheminement d’Ulrich Zwingli jusqu’à ses débuts au Grossmünster à Zurich en 1519 ainsi que les spécifités de sa théologie ancrant dans l’alternative Créateur-créature, son influence sur le plan culturel et son importance pour la Réforme en terres francophones, de même que ses plans d’alliances pour propager l’évangile jusqu’à sa mort sont le contenu de cet exposé.

Über Hans Rudolf Lavater

* 1946 / Dr. theol. h.c. Universität Bern / Hauptforschungsgebiet: Frühe Neuzeit (Reformation und Täufertum) / Webseite: hr-lavater.ch
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